Familien- Karma: Wut, Trauer, Schmerz
- B.Sc. Psych. Emine Aydogdu

- 8. Nov. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Okt.
Zurück zu den Wurzeln - Die epigenetische Vererbung emotionaler Traumata

Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse wissen wir, dass familiäre Traumata und die damit verbundenen Gefühle und Verhaltensweisen über Generationen hinweg weitervererbt werden können. Man spricht hierbei von epigenetischer Trauma-Vererbung.
Die Ergebnisse tierischer und menschlicher Zellen erlauben uns heute Einblicke darin, wie traumatische Erlebnisse unserer Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern das biologische Erbgut prägen bzw. tiefe Spuren in unserer DNA hinterlassen, die wiederum weitreichende Folgen auf unsere Gesundheit und Psyche haben können. Die Auswirkungen sind dabei vielfältig. Sie reichen von einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen bis hin zu körperlichen Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes.
Es ist wichtig anzumerken, dass diese Veränderungen nicht direkt in der DNA-Sequenz selbst auftreten, sondern vielmehr durch chemische Modifikationen der DNA-Moleküle verursacht werden. Diese Modifikationen können dazu führen, dass bestimmte Gene aktiviert oder deaktiviert werden. Diese Veränderungen können dann an die nächste Generation weitergegeben werden.
Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass nicht alle Nachkommen von traumatisierten Familiensystemen zwangsläufig negative Auswirkungen erleben. Die Vererbung von Traumata ist ein komplexer Prozess und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen, wie zum Beispiel die Art des Traumas, die Intensität und Dauer der Belastung sowie individuelle Resilienzfaktoren. Dennoch zeigen Studien, dass bestimmte traumatische Ereignisse wie Kriegserlebnisse, sexueller Missbrauch oder Vernachlässigung tatsächlich Spuren im genetischen Material hinterlassen können.
Denn durch die fehlende Bewältigung und Integration von traumatischen Erfahrungen können sich alte Leidensmuster unbewusst in Form von negativen Gefühls- und Gedankenmustern auf die nachfolgenden Generationen äußern. Dies kann dazu führen, dass Kinder oder Enkelkinder von traumatisierten Personen mit ähnlichen Symptomen oder Schwierigkeiten konfrontiert sind, ohne dass sie das ursprüngliche Trauma selbst erlebt haben.

„Traumata haben die Macht, aus der Vergangenheit heraus ihre langen Arme auszustrecken und neue Opfer zu fordern,“ so der Psychiater Dr. Sack.
Eins dürfen wir nämlich nicht vergessen: Wir alle sind ein Teil unserer Familiengeschichte und das Geschehene aus der Vergangenheit geht leider nicht verloren. Im Gegenteil, die verdrängten Körperempfindungen und Emotionen unserer Ahnen verschaffen sich immer wieder Gehör, indem sie uns mit ständigen Problemen in Partnerschaft, Gesundheit, Familie oder Beruf konfrontieren.
Wenn Du einmal auf Dein Leben zurückblickst, wirst du vermutlich feststellen, dass gesundheitliche Probleme, unzufriedene Beziehungen, Angstzustände, Misserfolge oder Enttäuschungen wie ein roter Faden durch Dein Leben ziehen. Es ist, als ob Du dich ständig im Kreis drehst und aus dieser Dauerschleife nicht mehr rauskommst. Sprich, Du fühlst dich auf unerklärliche Weise innerlich leer, ungeliebt, verachtet, verlassen, verloren, wertlos oder sogar hilflos. Ein Dauerzustand, der viel Kraft und Energie kostet.
Und um aus diesem destruktiven Teufelskreis auszusteigen, bedarf es eine grundlegende Bewusstseinsveränderung.
Daher spielt es eine entscheidende Rolle, den Ursprung für unsere Blockaden, Ängste, Traumata nicht nur außerhalb von uns Selbst zu suchen, sondern auch in die tieferen Aspekte unserer Geschichte zu blicken. Wer weiß, vielleicht sind wir nur einen Schritt von der Wahrheit entfernt, der ein grundlegender Schritt in Richtung Heilung ist..
Gerne begleite ich Dich auf deinem persönlichen Weg
zu einem selbstbestimmten, erfolgreichen und glücklichen Leben!
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